Die aktuelle Statistik der Gründungszahlen 2021 zeigt ein Rekordhoch in den Neugründungen. Mit 1387 Neugründungen übertreffen die Zahlen in Vorarlberg das Vorjahresergebnis um 16 Prozent – und damit ist Vorarlberg auch in der Steigerung Spitzenreiter im Österreich-Vergleich.
„In diesen Zeiten zu Gründen bedeutet Mut zu haben – aber auch, umso die Chance zu ergreifen. Die Zahlen, gerade in diesen noch immer so herausfordernden Zeiten zeigen, dass wir sehr mutige, starke und vor allem auch motivierte Jungunternehmer:Innen in Vorarlberg haben – die ganz fest an ihre Idee glauben, und diese dann auch umsetzen. Das ist stark – und freut mich persönlich sehr. Weiter so!“, unterstreicht Verena Eugster, Vorsitzende der JWV die Gründerzahlen 2021.
Meiste Gründungen unter 40
Die Altersstruktur zeigt eine junge Gründerlandschaft: Die meisten Gründerinnen und Gründer sind bei der Gründung 30-40 Jahre alt (34,1 %), gefolgt von 20 bis unter 30-Jährigen (30,6%).
Der Frauenanteil ist weiterhin auf gutem Niveau . 48,7 % der Gründungen (von Einzelunternehmen) sind Frauen – das heißt, 561 Frauen haben 2021 ein Unternehmen gegründet.
Das sehen wir als JWV sehr positiv – aber da gilt es dennoch, auch noch weiter dran zu bleiben und hier die Rahmenbedingungen für Gründerinnen weiter zu verbessern.
Vier Gründungen am Tag
In anderen Zahlen ausgedrückt entspricht das einer Quote von fast vier Gründungen pro Tag – das ist nicht nur ein beeindruckender Wert, sondern zeigt auch auf, dass sich die Vorarlberger Gründer:innen von der Krise nicht ausbremsen lassen haben“, freut sich WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Demnach herrsche ein großes Vertrauen in die hervorragende Wirtschaftsstruktur und der gute Branchenmix bilde einen idealen Nährboden für Gründungsvorhaben und verschiedenste Geschäftsmodelle, führt Metzler aus.
„Dieser Unternehmergeist und diese Entschlossenheit, auch trotz der Krise den Schritt in die Selbständigkeit zu machen und damit viel Verantwortung zu übernehmen muss mit allen Mitteln unterstützt werden. Wir halten konsequent an unseren Forderungen für die richtigen Rahmenbedingungen und bürokratische und steuerliche Entlastungen fest“, stellt WKV-Direktor Christoph Jenny klar.
Das können wir aus Jungunternehmer-Sicht sehr befürworten.
Herausforderungen in der Gründung
Die Umfrage zeigt: Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sind mit 27,3 Prozent das meistgenannte Gründungshindernis für Vorarlbergs Neugründer:innen. Zu jeweils 26 Prozent hakt es in Sachen Finanzierung der Unternehmensgründung durch Eigenmittel sowie in Puncto Allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege. 14,3 Prozent sehen die Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitenden problematisch.
Motive für die Selbständigkeit
„Die Hauptmotive, sich in Vorarlberg selbstständig zu machen, waren laut entsprechender Motivumfrage des Gründerservice bei 77,9 Prozent der Befragten, in der eigenen Zeit – und Lebensgestaltung flexibler zu sein. 74 Prozent gaben an, ihr eigener Chef sein zu wollen, während das im Vorjahr noch 66 Prozent als Motiv nannten.
68,8 Prozent wollten eigene Verantwortung tragen und 64,9 Prozent gaben an, immer schon selbständig sein zu wollen. Das waren 2020 noch 55 Prozent“, kommentiert Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der WKV‚ die Ergebnisse. Zwar haben sich die Motive in der Verteilung leicht geändert, doch im Jahresvergleich haben sie sich Großteils verstärkt. So sehen beispielsweise 57,1 Prozent der Gründer:innen in der Selbständigkeit auch die Möglichkeit, ihr Einkommen zu steigern, im Jahr 2020 waren das noch 54 Prozent.