Erstens. Zweitens. Drittens.
1.Das Jahr neigt sich dem Ende zu – was ist für Sie als Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Vorarlberg der größte Wunsch für 2023?
Ich wünsche mir eine offene und ehrliche Diskussion zur Generationengerechtigkeit. Ja, wir sind von einer Krise in die nächste geschlittert, aber es ärgert mich, dass die kommende Generation gefühlt an letzter Stelle der Prioritätenliste steht. Wir können nicht immer im Krisenmodus verharren. Was wir jetzt brauchen, ist Mut und Optimismus, um die kommenden Herausforderungen anzupacken! Wir müssen jetzt die nachhaltige Absicherung der Systeme vorantreiben und brauchen generationengerechte Budgets.
2. Welche Maßnahmen kann der Staat setzen, um dieses Ziel zu erreichen?
In erster Linie sollten die Verantwortlichen aufhören, mit den Steuergeldern Monopoly zu spielen. Das Budgetloch wird immer größer und die Pensionen höher. Im Gegenzug dazu fehlt das Geld für Innovationen. Das ist meiner Meinung nach genau der falsche Ansatz. Wir müssen wieder auf unsere Wirtschaftskraft setzen, den Turbo zünden und jungen Unternehmer:innen mit frischen Ideen Perspektiven geben.
3. Umgekehrt gedacht: Was können junge Menschen jetzt tun, um ihren Beitrag zu leisten?
Wir brauchen Gestalter:innen und keine Verwalter:innen. Erst kürzlich habe ich eine Studie gelesen, die besagt, dass aktuell eine Mehrheit der deutschen Fach- und Führungskräfte eine Position im öffentlichen Dienst annehmen würde. Nichts gegen den öffentlichen Dienst, aber gerade jetzt wo es so viele Krisen gibt, braucht es Visionär:innen und Menschen, die anpacken, um da wieder heraus zu kommen. Ich will alle jungen Menschen da draußen dazu aufrufen, an sich selbst zu glauben. Wir brauchen jetzt eure Ideen und euren Einsatz – vielleicht mehr als je zuvor.
Erschienen am 18.12.2022 in den VN.
