Bis 15. August arbeiten die österreichischen Steuerzahler:innen nur für den Staat
Der Tax Freedom Day fällt 2023, wie bereits im vergangenen Jahr, auf den 15. August. Er markiert den ersten Tag im Jahr, ab dem die österreichischen Arbeitnehmer:innen für ihre eigene Tasche arbeiten. Eine so hohe Steuerbelastung hat aber auch weitreichende Folgen für die heimischen Betriebe, die die hohe Last auf Steuern und Abgaben ebenso trifft. Es gibt gegenüber dem Vorjahr keine Verbesserung – es herrscht Stillstand.
„Die wachsenden Spannungen zwischen Arbeitnehmerinnen, die sich mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert sehen, und Unternehmen, die mit explodierenden Personalkosten zu kämpfen haben, führen langsam aber sicher zu einem ernst zu nehmenden gesellschaftlichen Dilemma. Eine entscheidende Rolle spielt hier die Höhe der Lohnnebenkosten, deren Kürzung maßgeblich zur Entschärfung dieses Konfliktes beitragen könnte.“ – unterstreicht Tim Mittelberger, JWV-Vorstandsvorsitzender.
Im OECD-Ländervergleich der Lohn- und Lohnnebenkosten liegt Österreich mit 46,8% sehr weit oben. Nur Belgien (53 %), Deutschland (47,9 %) und Frankreich (47 %) haben eine höhere Belastung der Arbeitseinkommen als Österreich, der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,6%.
Die steuerliche Entlastung ist ein entscheidender Faktor für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort – gerade vor dem Hintergrund des verstärkten internationalen Wettbewerbs und des Arbeitskräftemangels. Immerhin fordern in der Konjunkturumfrage der JWÖ im Juli 2023 87% der Jungunternehmer:innen niedrigere Lohnnebenkosten und 73% wollen einen Ausbau der steuerbegünstigten Überstunden. Das sind zwei entscheidende Anknüpfungspunkte, damit der Tax Freedom Day in Zukunft früher verkündet werden kann. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, dass die hohe steuerliche Belastung mit Blick auf die Zukunftschancen der jüngeren Generationen sinken muss.
Factsheet_Tax_Freedom_Day2023 – mit detaillierten Infos zum Tax Freedom Day
