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Plus 33 Prozent mehr Neugründungen im ersten Halbjahr 2021

Die Gründerzahlen liegen vor und sind mehr als erfreulich: 756 Neugründungen gab es in Vorarlberg im ersten Halbjahr 2021. Im Vorjahresvergleich bedeutet das ein Plus von einem Drittel. 

Über diesen weiterführenden Anstieg an Neugründungen und neuen Jungunternehmer:Innen in Vorarlberg freut sich auch JWV-Vorsitzende Verena Eugster: „Gerade auch in und nach diesen herausfordernden Zeiten ist dieser Anstieg von einem Drittel im Vorjahresvergleich besonders herausragend. Sie zeigen, dass JungunternehmerInnen rasch auf aktuelle Herausforderungen reagierten, weiterhin stark bleiben, neue, innovative Lösungen finden und nun mit ihren eigenen Ideen durchstarten. Weiter so!“

„Die Neugründungen dokumentieren den starken Unternehmergeist der Vorarlberger:innen. Sie zeigen aber auch, dass sich die Gründer:innen von der Krise nicht ausbremsen lassen haben“, sagt WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Das liege vor allem auch am Vertrauen in die hervorragende Wirtschaftsstruktur und dem guten Branchenmix, welche einen idealen Nährboden für Neugründungen bilden. „Damit Mut und Entschlossenheit zum Gründen, gerade auch in Zeiten der Krise, erhalten bleiben, müssen wir auch konsequent an unseren Forderungen für ideale Rahmenbedingungen festhalten. Das sind vor allem bürokratische und steuerliche Entlastungen“, fügt WKV-Direktor Christoph Jenny hinzu.

Keine „Not-Gründungen“

Rechnet man die Zahl auf Basis der bisherigen Entwicklungen in Vorarlberg hoch, ergibt sich für 2021 eine Gesamtzahl von über 1.370 Neugründungen. Noch im ersten Halbjahr 2019 gab es 579 Neugründungen in Vorarlberg. Gerade durch die Pandemie-bedingten Auswirkungen könnte das beachtliche Vorarlberg-Plus vorschnell auf Not-Gründungen zurückgeführt werden, meint Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Hier handelt es sich aber durchaus um länger geplante Vorhaben“, betont Mathis und kommentiert die im Rahmen der aktuellen Erhebung eigens für Vorarlberg abgefragten Gründungsmotive: „Der Wunsch, flexibler in der Zeit- und Lebensgestaltung zu sein, ist mit 74 Prozent klar in den Vordergrund gerückt, im Vorjahreszeitraum gaben dies noch 63 Prozent an. Sein eigener Chef zu sein und die Verantwortung als Angestellte:r lieber im eigenen Unternehmen einbringen zu wollen bleibt mit 69 Prozent ein zentraler Grund für Unternehmensgründungen“, sagt Mathis. 65 Prozent wollten ohnehin „immer schon selbstständig sein“.

Digitalisierung als großer Treiber

Allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege sind mit knapp 33 Prozent die höchsten Gründungs-Hindernisse für Vorarlbergs Neugründer:innen. Zu jeweils 25 Prozent drückt der Schuh in Sachen Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sowie in Puncto Zugang und Kontakt zu Kunden. „Etwa 23 Prozent sehen bei der Finanzierung der Gründung durch Eigenkapital sowie knapp 19 Prozent bei den Kreditmöglichkeiten Verbesserungspotenzial. Nur rund neun Prozent wünschten sich einen besseren Zugang zu Informationen, Netzwerken und Hilfestellung durch Dritte. Das spricht für eine gute Vernetzung und Servicierung“, kommentiert Mathis und nimmt Bezug auf wesentliche Entwicklungen in Sachen Digitalisierung: „Ganz klar zeichnet sich ein Boom bei digitalen Geschäftsmodellen ab. Dies zeigt der Anstieg im Versandhandel und hier vor allem im E-Commerce-Bereich. Viele Gründungen im Bereich Unternehmensberatung sind auf IT-Dienstleistungen bzw. Beratung zur Unternehmensorganisation zurückzuführen. Ein Indiz für die breite Digitalisierung und eine entsprechende (Neu-)Aufstellung in der Wirtschaft.“

Entlasten und unternehmerisches Risiko würdigen

„Genau hier müssen wir dranbleiben, vor allem, weil die meisten Gründungen als Kleinunternehmen beziehungsweise EPU erfolgen“, fordert WKV-Direktor Christoph Jenny: Eine zentrale Rolle spielen Fördermaßnahmen zur Digitalisierung. Mehr als die Hälfte der österreichweit befragten Neugründer:innen sprechen sich für eine Förderung von innovativen Wirtschaftsbereichen und für digitale Weiterbildungsangebote aus. Eine großzügige Betriebsausgabenpauschalierung, eine Tarifsenkung bei der Einkommenssteuer sowie ein konsequenter Bürokratieabbau würde außerdem einen wesentlichen und effektiven Beitrag zur Verminderung von Gründungshemmnissen leisten. „Die Übernahme von Risiko und unternehmerischer Verantwortung muss mit aller Kraft entsprechend gewürdigt und unterstützt werden“, unterstreicht Jenny die Forderungen.

Anlaufstelle für Gründer:innen

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist die erste Anlaufstelle für alle Neugründer:innen und bietet neben einem großen Experten-Netzwerk auch ein umfassendes Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsangebot. „Während der Pandemie gab es einen deutlichen Anstieg und eine intensive Nutzung von Online-Services wie Online-Gewerbeanmeldungen, Online-Gründungsberatungen oder Webinare. Aber auch die physischen Beratungen und die Anzahl der Workshop-Teilnehmer:innen haben mit den weitgehenden Öffnungsschritten stetig zugenommen. Selbstverständlich werden wir die gut genutzten Online-Angebote aber auch weiterhin anbieten“, erklärt Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der WKV.