Das erste Halbjahr 2020 war herausfordernd, turbulent und definitiv anders als erwartet. Nach dem Motto erzähl uns deine Erfahrungen, haben einige JWV-Mitglieder angeführt, wie für sie Frühjahr / Sommer 2020 war, was sie anders und neu gemacht haben, was sich geändert hat und welche Learnings und Chancen sie für sich mitnehmen. Neues Denken ist angesagt für das „neue Normal“. #vollekraftvoraus
Bei stürmischer See lernt man das Segeln am besten
„Die Lockdown-Situation hat uns bei KES (Klien Executive Search) inspiriert, interne Prozesse zu hinterfragen und neu aufzusetzen, um mit einem höheren Digitalisierungsstandard wieder voll durchstarten zu können. In einer Branche, die sehr auf persönlichen Kontakt aufbaut, war es natürlich schwierig mit der Lage umzugehen, aber wir konnten neue Methoden entdecken und entwickeln um unsere Kandidaten und Kunden optimal zu screenen und betreuen. 2020 ist kein gewöhnliches Jahr doch bei stürmischer See lernt man das Segeln am besten“ ????
Vera Klien, Klien Executive Search
Schnelle Entscheidungen, Regionalität und verstärkter Fokus auf Umweltbewusstsein
„Corona hat uns im geschäftlichen Alltag Zeit gegeben und uns auch etwas gezwungen neue Wege zu gehen. Gerade anfangs mussten wir schnell Entscheidungen treffen, neue Produkte aufnehmen, große Mengen bestellen und alles immer in der Ungewissheit ob wir die Ware überhaupt bekommen, ob wir sie danach auch verkaufen können etc…. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Mitarbeiter habe, die Eigeninitiative ergriffen haben, und von sich aus Vorschläge gebracht haben. Gerade mit den Hygieneprodukten konnten wir die Beschäftigung im Unternehmen halten und die Motivation im Team auch in dieser schwierigen Phase halten.
Parallel haben wir versucht uns wieder mehr in Richtung Regionalität und Umweltbewusstsein zu bewegen, haben unser Ökoprofit-Zertifikat erneuert, sind an der Entwicklung eines nachhaltigen Werbemittels ohne Kunststoff und Aluminium und haben uns auch in den Arbeitsabläufen flexibler und moderner aufgestellt. Das sind alles Themen die sonst viel Zeit in Anspruch nehmen und jetzt ideal waren um diese Zeit zu überbrücken.
Ich persönlich habe mich extrem entschleunigt, mein Tagesplan hat sich extrem nach hinten verschoben, ich gehe später Arbeiten, bin dann aber dafür länger dran, ich mache mehr von Zuhause aus, lese wieder mehr und Suche aktuell gerade nach einer neuen Weiterbildungsmöglichkeit.
Mein größtes Learning aus dieser Sache ist Flexibilität und sich in jeder Hinsicht etwas breiter aufstellen.
Die Vielfalt unseres Sortiments hat uns da schon sehr geholfen, wenn wir rein nur Events beliefern würden, was wir natürlich sehr viel machen, aber zum Glück nicht nur, hätte uns Corona vermutlich das Genick gebrochen.
Laura Blum, Tipkom Kommunikations GmbH
Fokussierter, spezifischer & digitaler
Wie hat dich Corona getroffen, was hast du geändert, gelöst, umgesetzt?
Ja, wir planen jetzt konkreter und fokussierter. Bisher gingen wir sehr breit in Projekte rein. Wir teilen unsere Energie, unsere Kraft, unsere Themen besser ein. Jetzt ist es wichtig sich zu fokussieren. Ich habe ein tägliches Ritual bei dem ich meine Strategie prüfe und fokussiere. Und täglich Resultat auf den Boden bringen. Kleine Schritte. Wie die Frösche die Butter machen.
Wie hast du dein Geschäftsmodell oder deine Aufgaben angepasst?
Ja, wir sind jetzt spezifischer auf ein Thema, in unserem Fall „Performance Marketing“ fokussiert. Konkreter werden, Resultat bringen, Datengetrieben.
Was war deine mutigste Entscheidung? Was hat sich für dich als Jungunternehmer verändert?
Wir haben ein Projekt kostenfrei für die Bürger in Dornbirn (Dornbirn.shop) gemacht. Das ist eine langfristige Investition in die Beziehungen: mit der Region, der Stadt und den Bürgern. Wir haben durch dieses Projekt viel gelernt und gute Kontakt aufgebaut.
Welchen neuen Weg hast du eingeschlagen?
Wir versuchen jetzt Beziehungen persönlicher zu leben. Und gleichzeitig digitaler zu bleiben.
Was ist nun das neue Normal, worauf legst du nun speziell einen Wert und Fokus?
Neben der „vollen Kraft“ in der Arbeit möchte ich auch „volles Leben“ mit meiner Familie stärker leben. Weg vom „dahinplätschern“ hin zum „Impact“
Was bedeutet das für die zukünftigen Schritte, welche Learnings nimmst du mit?
Wir werden weiter sehr konkret, sehr resultatorientiert vorgehen. Es ist wichtig dass wir mit den eigenen und den Ressourcen unserer Kunden und Partner sparsam umgehen. Kontinuität, dranbleiben, weitergehen.
Guntram Bechtold, Starsmedia