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#unserplan: Zukunft aktiv mitgestalten

Unser Strategiepapier mit den vier Themenfeldern vorgestellt. Gleich mehr erfahren.

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Lernen! Gesprächsrunde Neues Denken

Mutige Entscheidungen, neue Erfahrungen und innovative Zukunftslösungen.
Unter diesen Themen stand unsere Veranstaltung Lernen! Gesprächsrunde Neues Denken mit vier richtig spannenden Persönlichkeiten als Bühnengäste am 17.09.2020 im Designforum in Dornbirn. #vollekraftvoraus

Vor Ort oder via im Livestream zuhause verfolgten die JWV-Mitglieder das Gespräch und ließen sich die neuen Impulse und Einblicke nicht entgehen.


Zwei Unternehmergenerationen zu Gast

An dem Abend durften wir zwei Unternehmergenerationen auf unserer Bühne begrüßen und zusammenbringen, um gemeinsam von den Erfahrungen zu lernen.
Als Bühnengäste mit dabei waren Peter Fetz (Hirschen Schwarzenberg), Edith Klinger (ediths), Heinz Huber (Mohrenbrauerei) und Udo Filzmaier (SIE Solutions). In der Gesprächsrunde, moderiert von unseren JWV-Vorständen Verena Eugster und Tim Mittelberger, ging es um spannende Einblicke in die Erfahrungen der letzten Monate, was genau in dieser herausfordernden Zeit neu gedacht und entwickelt wurde, welche Potentiale und Erfahrungen in die Zukunft mitgenommen werden und welche neue Chancen Einzug fanden.

Spannende Einblicke in die Erfahrungen & Learnings unserer Bühnengäste

Edith Klinger ist Gründerin und Inhaberin des ediths scandinavian living Wohnaccessoires, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Remo führt. Wer nach Wohnaccessoires, Dekoration und Geschenkideen im skandinavischen Stil sucht, ist bei ediths genau richtig. Durch den Lockdown und das notwendige Schließen der Geschäfte hat Edith neue Ideen entwickelt.

Mitten im Lockdown, Anfang April, hat sie das „exklusiv shopping“ ins Leben gerufen. Das Ganze lief über eine Anmeldung und anschließend konnte in einem individuellen Rundgang durch den Laden die gewünschten Produkte via Kamera ausgewählt werden und diese wurden dann nach Hause geliefert. Dies wurde für Kunden in Ö, DE, CH und LIE durchgeführt und wurde sehr gerne angenommen. „Sodass wir es – etwas verringert zwar – aber auch jetzt noch durchführen.“ Ihr wichtigstes Learning aus der Zeit: „Kreativität und Persönlichkeit sind das höchste Gut bei uns im Betrieb, wollen wir unbedingt mitnehmen“

 Wenn wüsstest dass Corona kommt, würde sie nochmals selbständig werden? 
„Habe es mich zu Beginn gefragt, warum sind wir selbständig. Aber am gleichen Abend schon war mir klar, diese Leidenschaft Unternehmerin zu sein und das Leben selber gestalten treibt mich an. Ich möchte mein Leben nicht anders leben.“

Und ergänzt zudem: „Mal ganz realistisch gesehen, wir leben im schönsten Land, wir überleben, auch wenn es mal schlechtere unternehmerische Zeiten gibt, wir schlafen nicht wie andere Kinder anderswo im Dreck. Ich bin so dankbar, dass ich hier geboren worden bin und hier leben darf. Jammern ist hier fehl am Platz.“

„Ja ich habe zu Beginn den Kopf tief in den Sand gesteckt. Aber dann haben wir uns gedacht: „Wir können jetzt nicht aufgeben. Das tut man einen Brief!“

Als ihren positiven Aspekt aus der Zeit nimmt Edith die wahnsinnige Solidarität ihrer Kunden mit, von Gutscheinkäufen über Kuchen, die vorbeigebracht wurden. Und das positive Feedback der Mitarbeiter, die dankbar waren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Edith meinte, „da gab es oft eine positive Träne abends, vor Dank wie die Leute hinter uns gestanden sind“.

 

Udo Filzmaier ist Gründer und Inhaber von SIE Holding AG – die mit sieben Unternehmen in fünf Ländern agiert und damit das High-Tech Netzwerk der AG bildet. SIE bietet ein breites Portfolio an innovativen und hochspezialisierten High-Tech-Unternehmen in den Bereichen Elektronikentwicklung, Fertigung und damit verbundene Dienstleistungen. Udo hat die SIE Gruppe mit über 400 Mitarbeitern aufgebaut.

Durch die Krise sei SIE „relativ gut durch die Krise gekommen. Liegt aber daran, dass wir sehr differenziert aufgestellt sind im UN.“, so Udo.

„Das Team ist das wichtigste, da kann man unglaubliche Sachen erreichen.“, stellt Udo klar – auch als Tipp für Jungunternehmer.

„Unsere Mitarbeiter haben das im Gesamten sehr gut gemacht. Wir hatten ein Corona-Team gehabt, und das dann auf die anderen UN „gespreadet“ ;)“

 Und den Jungunternehmern bzw. potentiellen Gründern möchte Udo mitgeben: „Nicht zu viel nachdenken ist ab und zu das richtige. Einfach tun. Wenn man Fehler macht, ist das ok. Aber nichts tun ist das schlimmste. Entscheiden. Wenn man etwas macht, wenn man eine Idee hat, schauen, dass man sich gut vernetzt, die richtigen Leute um sich hat und dann Vollgas!“

 

Heinz Huber führt die Mohrenbrauerei in der 6. Generation, übernommen hat er 1998. Innovation wird bei der Mohrenbrauerei groß geschrieben –  neben vielen Neuerungen waren zwei Highlights die Eröffnung des Mohren Braukellers und die eigene Kleinsudanlage – die Creativ Brauerei für Besichtigungen und Schulungen. Die neueste Entwicklung war die vo üs Limo, eine gemeinsame Kooperation mit der Frastanzer Brauerei.

„Das Thema war für mich immer schon, wollte immer schon eine eigene Limo machen.“, so Heinz Huber. Dann die Überlegung: „Eigentlich müsste man „mitanand“ etwas machen, dann hast eine Chance am Markt. Wenn denn müssen wir was „ghörigs“ machen. Dann mit dem Lockdown, steigerte sich auch die Thematik lokal zu kaufen. Das passte gerade alles zusammen!“

 

Zudem auf der Bühne war Peter Fetz vom Hotel Hirschen Schwarzenberg. Peter Fetz ist Hotellier in der 10. Generation und führt den Hirschen seit 2017. Mit neuem Schwung, neuer Kreativität und mit viel Gespür für die Geschichte des Hauses. Und hat nun auch seine eigene Geschichte ein Stückweit geschrieben.

Krisen und Herausforderungen hat der Hirschen schon mal erlebt. 1755 gab es einen Großbrand in Schwarzenberg, der neben der Kirche auch 14 Häuser zerstörte. Daran hast du wahrscheinlich nur noch über überlieferten Erzählungen von deinem Ururgroßvater Erinnerungen.
Nun während Corona im Frühjahr 2020 hat es, wie andere Branchen auch, die Hotellerie massiv getroffen. Doch der Hirschen hat sich nicht unterkriegen lassen und innovativ das das Gasthaus zum Fernweh auf die Beine gestellt.

Wie es dazu kam, erzählte Peter: „Während Lockdown ging ich trotzdem ins Büro, bisschen Stornos und so bearbeiten, und mir ein wenig Motivation für den Tag holen 😉 Dachte mir dann wirklich: Wir brauchen wieder mehr Lebensfreude. Damals beim Auslandsaufenthalt in Mexiko gab es diese, in einer Bar mit Musik etc. Dann kam die Überlegung, „Das wäre mal was gegen die Coronadepression. Wenn wir länger nicht mehr wohin dürfen, dann müssen wir das herholen. So entstand die Cantina Montenegro. Die Kantina Schwarzenberg sozusagen. Und daraus dann weitere Themenabende“

„Durch Festspiele und Schubertiade ist uns ein sehr großer Teil weggefallen, Fernweh hat dann regional super funktioniert.“


Welche Werte Peter derzeit und künftig wichtig sieht: „dass wir weiterhin mutig bleiben müssen, denn alle Entscheidungen die am schwersten waren zu treffen, waren die besten. Es geht darum, einerseits den Mut nicht verlieren. Es wäre grad auch das schlechteste jetzt, defensiv zu bleiben.
Und zweitens, das Spielerische nicht verlieren, die Leichtigkeit, denn keiner geht in Urlaub, um sich bejammern lassen. Also positiv bleiben“.

 

Ein Abend voller Einblicke. Masken, Abstandsregeln, zugewiesene Sitzplätze & Co gehörten dazu – und hielten uns nicht von einem schönen Abend ab. Austauschen, Netzwerken und einander stärken. Die Stärke des Netzwerks war spürbar und gerade in dieser Zeit ist der Zusammenhalt wichtig.