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#unserplan: Zukunft aktiv mitgestalten

Unser Strategiepapier mit den vier Themenfeldern vorgestellt. Gleich mehr erfahren.

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„Wir haben im Ländle die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle einzunehmen“

Martin Hinteregger ist Co-Founder von WasteReduction mit der Intention Plastikmüll durch Kunststoffkompensation zu bekämpfen. Welche Probleme es hierbei zu beachten gibt und wie wir selber aktiv werden können, erzählt er uns in einem kurzen Interview:

Was kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass unsere gemeinsame Zukunft sauberer wird?

Genau diese Frage haben wir uns bei WasteReduction vor 2 Jahren gestellt. Unserer Meinung nach, bisher zu wenig.
Mal etwas Müll sammeln oder hier und da auf eine Verpackung zu verzichten löst das globale Problem einfach nicht, da unser Müll aus Mitteleuropa nicht das globale Problem verursacht. Alternativen zu Kunststoff sind oft klimaschädlich, da für Papier, Glas oder Dosen von der Herstellung über den Transport und das Recycling wesentlich mehr CO2-Eqiv. ausgestoßen wird. Die meisten Biokunststoffe sind ein ökologischer Wahnsinn und beschleunigen nur das Artensterben durch ihren Flächenbedarf und daraus resultierender Regenwaldrohdung. Nicht zuletzt werden sie heute nicht recycelt und ausschließlich verbrannt. Auf Reisen nach Asien wird einem schnell bewusst, dass unser Einfluss auf die Millionen Tonnen an Plastikmüll, die dort jährlich ins Meer gelangen wirklich sehr begrenzt ist. Dabei wird die globale Plastikkrise von Expert*innen mittlerweile auf eine Stufe mit dem Artensterben, dem Verlust von Ökosystemen und nicht zuletzt dem Klimawandel gesehen. Also lebensbedrohlich für zukünftige Generationen.

Meine Mitgründerin Ruth und ich haben an verschiedenen Orten der Welt einen Eindruck bekommen, was die Plastikkrise für Ausmaße annimmt: Zu sehen, wie Menschen, die mit ihrem Müll allein gelassen werden, dass sie teilweise im Müll leben und manche Flüsse von Müllkippen nicht mehr zu unterscheiden…Diese Erlebnisse, haben uns motiviert WasteReduction zu gründen und durch die Kunststoffkompensation eine Möglichkeit zu bieten, wie jeder dagegen aktiv werden kann.

 

Wie funktioniert die Kunststoffkompensation und was bedeutet Plastikneutral?

Was die CO2-Kompensation gegen den Klimawandel ist, hat WasteReduction für die globale Plastikverschmutzung neu erfunden. Doch es gibt ein paar wesentlichen Unterschiede. Erstens, ist es sinnvoller CO2 einzusparen, statt zu kompensieren. Bei Kunststoff muss man genau prüfen, ob die Vermeidung sinnvoll ist, da er in einigen Anwendungen gegenüber Alternativen CO2 einspart. Bei CO2 gibt es außerdem einen natürlichen Kreislauf und es wird natürlich wieder gebunden, während Kunststoff aus der Natur nicht einfach wieder verschwindet. Deshalb ist die Kompensation von Kunststoff noch viel sinnvoller als die von CO2-Äquivalenten.

Unternehmen, die Plastik sinnvoll verwenden, können mit uns ihren Kunststoff kompensieren. Der Kompensationsbeitrag ermöglicht es uns, die gleiche Menge an anderem Plastikmüll zu sammeln oder zu recyceln. Das geschieht durch unsere Umweltschutzprojekte – vom Clean-up am philippinischen Strand bis hin zu neuer Müllinfrastruktur in Indonesien, Nepal oder Albanien, mit denen wir die Plastikmüllsituation an Orten verbessern, wo Müll heute der Natur direkt schadet.

Kunststoffprodukte, für die dasselbe Gewicht an Plastikmüll durch unsere Projekte ausgeglichen ist, erhalten unser Label „Plastikneutral“. Doch dieser Ausgleich ist uns noch nicht genug. Um auch bei uns den Müll zu reduzieren, der achtlos liegengelassen oder weggeworfen wird, begeistern wir in unseren Workshops Kinder in Schulen für Umweltschutz. Die Kinder lernen von uns auch, sich im Nachhaltigkeit-Dschungel von Verpackungen zurecht zu finden und bringen so manch einem Elternteil, der oder die sich bis heute nicht so für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen interessiert hat, neue Konsumkompetenzen bei.

 

Wo betreibt ihr Bildung und Aufklärung hinsichtlich Plastik und Umweltschutz?

Unser Workshop ist durch die Corona-Situation an Schulen, so konzipiert, dass wir ihn auch virtuell halten können. Den meisten unserer Unternehmenskunden ist es natürlich wichtig, dass wir in ihrer Region aktiv sind. Da gerade immer mehr Vorarlberger Firmen mitmachen, werden wir die Workshops für Schulen bald auch in Vorarlberg halten.

Das Thema betrifft Erwachsene gleichermaßen. Deshalb halten wir auch Vorträge für Städte bzw. Gemeinden und Unternehmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Für Unternehmen geht es vorrangig um die Auswahl von nachhaltigen Verpackungen, in der Öffentlichkeit mehr um Konsumkompetenz. In beiden Fällen beleuchten wir die Ursachen der Plastikkrise, die Öko- und CO2-bilanz von Verpackungen (Papier vs. Plastik & Co.), wie sich die Recyclingquote steigern lässt und wir geben Einblicke, wo Plastik sinnvoll ist und wo es gesundheitliche Probleme verursacht und daher vermieden werden sollte.

 

Wie kann man denn jetzt mit euch zusammenarbeiten?

Unternehmen können ggf. ihre Produkte oder Verpackungen aus Kunststoff kompensieren, wenn die Verwendung sinnvoll ist, oder es keine ökologischere Alternative gibt. Wenn das gegeben ist, ist eine Zusammenarbeit sehr einfach umgesetzt. Bei Kund*innen kommt Plastikneutralität sehr gut an.

Privatpersonen können durch den Kauf plastikneutraler Produkte umweltbewusste Hersteller unterstützen. Auf unserer Website werden wir in den kommenden Monaten die ersten Produkte bekanntmachen, die ab dann plastikneutral im Ländle erhältlich sind.

Alle können online über uns die Natur vor einer bestimmten Menge an Plastikmüll beschützen. Mit der Kunststoffkompensation ermöglichen wir es Menschen und Unternehmen so über ihre heutigen Möglichkeiten hinaus, gegen die globale Plastikkrise aktiv zu werden.

 

Was möchtest du den JWV-Mitgliedern mitgeben?

Unsere Generation hat durch die Globalisierung und Digitalisierung völlig neue Herausforderungen zu meistern. Durch meine Zeit im Ausland musste ich feststellen, dass nicht jede Region so ein starkes Bewusstsein für den Umweltschutz hat und sich diesen Herausforderungen annimmt. Daher haben wir die Möglichkeit, im Ländle eine Vorreiterrolle einzunehmen (Dia Dütscha luagen meh ummer, wia ihr viellicht denken ???? ).

Speziell passend für Innovator*innen habe ich einen Satz, der mir persönlich immer mal wieder hilft: „Es gibt keine großartigen Startups, es gibt lediglich Gründer*innen, die Startups großartig machen.“ Mir jedenfalls, hat das oft geholfen, nach heftigen Rückschlägen noch entschlossener wieder aufzustehen und sich weiter für die Umwelt einzusetzen.

???? WasteReduction

Willst du mehr über Martin und sein Unternehmen WasteReduction erfahren? Klick hier rein.